Der Aderlass zählt zu den Ausleitungsverfahren und ist eines der ältesten Heilverfahren. Aber bitte vergleichen Sie diesen therapeutischen Aderlass nicht mit dem extremen “ zur Ader lassen “ aus dem Mittelalter. Zu dieser Zeit wurde den Patienten großer Schaden zugefügt, weil keine Rücksicht auf die Erkrankung, die Menge, die Häufigkeit oder den Zeitpunkt genommen wurde.
Heute werden verschiedene Arten des Aderlasses unterschieden:
- Der natürliche, reaktive Aderlass: das sind spontane Blutungen wie Nasenbluten bei Bluthochdruck, Zahnfleischbluten oder übermäßige Regelblutungen;
- Die Blutspende: entnommen werden ca. 400 ml Blut;
- Der schulmedizinische Aderlass: wird in Ausnahmen durchgeführt, wenn der Hämatokritwert (Wert für Blutdicke)zu hoch ist; es werden ½ bis 1l Blut entnommen;
- Der naturheilkundliche Aderlass: wird zur Entgiftung durchgeführt: es werden max. 200 ml Blut entnommen;
Der Aderlass nach Hildegard von Bingen: spezielles Verfahren zur Entgiftung, kombiniert mit Vorschlägen zur Ernährung und Lebensweise nach dem Aderlass;
Von einigen Ausnahmen abgesehen ( siehe weiter unten ) ist der Aderlass ein tiefgreifendes Umstimmungsmittel zur Einleitung der Linderung von chronischen Krankheiten. Durch die Abnahme einer dem Patienten und der vorliegenden Indikation angepassten Menge Blut wird der Körper entgiftet und die blutbildenden Zellen werden angeregt neue Blutzellen zu bilden. Diese Reaktion fördert die Durchblutung und die Immunabwehr.
Zum Thema Aderlass gibt es von Hildegard von Bingen viele Schriften, sie schreibt zum Beispiel an einer Stelle:
„Sind bei einem Menschen die Gefäße mit Blut gefüllt, so müssen sie von dem schädlichen Schleim und dem zur Verdauung gelieferten Saft gereinigt werden …
Wer aber viel Blut hat und völlig gefüllte Gefäße und sein Blut nicht durch Aderlass oder Schröpfen reinigt, dessen Blut wird etwas wachsig und unkräftig werden, und so verfällt der Mensch der Krankheit …“
Mit „wachsig“ ist am ehesten ein zu hoher Cholesterinspiegel gemeint. Aber die Diskussion um Cholesterin und den Schaden/Nutzen dessen möchte ich hier nicht eröffnen.
Der Aderlass reinigt aber nicht nur das Blut, sondern er beseitigt auch die „Schwarzgalle“, verbessert die Fließeigenschaften des Blutes und normalisiert Stoffwechselstörungen. Regelmäßige Aderlässe sind besonders erfolgversprechend.
Indikationen:
- bei Gesunden einmal im Jahr zur Prophylaxe
- Verbesserung und Entgiftung des Gesamtstoffwechsels bei Fettstoffwechselstörungen, hohem Harnsäurespiegel und allgemeiner Übersäuerung (Gicht, Rheuma, Arthritis)
- Entzündungshemmend und schmerzreduzierend bei akuten und chronischen Entzündungen wie Rheuma, Hautentzündungen, Gallenblasen-, Nieren-, Eierstock-, Brust- und Uterusentzündungen.
- gegen Hormonregulations- und Menstruationsstörungen
- positiv bei unerfülltem Kinderwunsch
- hilfreich im Klimakterium,
- unterstützend bei Struma und Morbus Basedow.
- entlastend bei Krampfadern
- lindert Stauungszustände (Bluthochdruck, Pfortaderstau, Gefahr von Herz- oder Hirnschlag)
- bei Allergien
Grenzen / Kontraindikationen:
Als Kontraindikation zählen unter anderem Anämie (Blutarmut); trotzdem gilt eine leichte Anämie auch als Indikation für einen „kleinen Aderlass“, als Reiz für das blutbildende System, damit sind weniger als 150 ml gemeint. Eine akute Infektionskrankheit und extreme körperliche Schwäche stellen ebenfalls Kontraindikationen dar.
Für weitere Informationen und individuelle Beratungen stehe ich wie immer persönlich zur Verfügung.